"Systematische Kampagne zur Ausrottung der Bahá'í"

Der Iran führe eine „systematische Kampagne zur Ausrottung der Bahá’í“, zitiert Christian Solidarity International (CSI) den Sprecher der britischen Bahá’í-Gemeinde, Kishan Manocha, in einer Pressemitteilung. Dessen Referat, gehalten am 18. März 2014, in Zürich, war der neunte Beitrag in einer Vortragsreihe von Christian Solidarity International zu den religiösen Minderheiten im Nahen/Mittleren Osten. Christian Solidarity International („Christliche Solidarität International“), ist ein internationales christliches Hilfswerk, das sich weltweit für verfolgte Christen einsetzt.
Unter dem Titel „Ausserhalb des Gesetzes? Die Bahá’í und der politische Wandel im Iran“ stellte Manocha auf Einladung von CSI klar, dass im Gegensatz zu anderen religiösen Minderheiten wie Christen, Juden und Zoroastriern die Bahá’í von der iranischen Verfassung nicht geschützt werden und deshalb keinerlei Rechte im Iran haben. „Häufig ahnden iranische Gerichte Übergriffe auf Bahais nicht, da diese als ‚Ungläubige, die keinen rechtlichen Schutz geniessen‘ betrachtet werden“, sagte Manocha.

Trotz Reformrhetorik von Präsident Hassan Rohani und einem Übergangsabkommen mit westlichen Regierungen im Atomstreit sei die Situation der Religionsfreiheit weiterhin „haarsträubend“, sagte Dr. Kishan Manocha gestern Abend in Zürich. Manocha ist Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der National Spiritual Assembly of the Baha’is in Grossbritannien. „Der Iran könnte das Übergangsabkommen dazu nutzen, um von der zunehmenden Misshandlung religiöser Minderheiten abzulenken“, sagte Manocha. „Die Menschenrechte müssen bei allen Kontakten mit dem Iran thematisiert werden. Sie dürfen nicht auf dem Altar des politischen Opportunismus geopfert werden.“

Kishan Manochas einstündiger Vortrag kann hier mit deutscher Synchronübersetzung nachverfolgt werden. Unser Dank gilt Christian Solidarity International.
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