Gastkommentar in The Huffington Post: "Man muss es nur lange genug behaupten, dann glaubt man es selbst. Wie der Iran sich Menschenrechte zurecht lügt."

In einem Gastbeitrag der Deutschlandausgabe von „The Huffington Post“ stellt die Redakteurin des ARD-Politikmagazins „Monitor“ und Kommentatorin in den Tagesthemen, Isabel Schayani, die Frage, ob wir derzeit wirklich eine „Öffnung des Iran nach außen“, dank Präsident Rohani einen „Umschwung“oder gar  „Zeichen für einen Wandel“ erleben:

„[…] Die vermeintliche Öffnung nach außen, die Bereitschaft, den Atomkonflikt deutlich zu entschärfen, hat einen anderen Automatismus in Gang gesetzt: Nämlich den Druck nach innen zu verstärken.“

In Bezugnahme auf den Offenen Brief der sieben Yarán (arab.: „Freunde“), dem seit nunmehr sechs Jahren inhaftierten Führungsgremium der Bahá’í im Iran, an Mohammad Javad Larijani weist Schayani auf den Menschen verachtenden Umgang mit Andersdenkenden im Iran hin:

 „[…] Und da stellt sich der Hüter der Menschenrechte dieses Systems, Muhammad Javad Larijani, ganz entspannt hin und behauptet: Im Iran sei niemand im Gefängnis, weil er Bahá’í ist!“

Schließlich fordert sie die Bundesregierung auf, sich nicht länger mit leeren Versprechungen abzugeben:

„Und deshalb kann die Konsequenz nur lauten, dass der deutsche Außenminister in seinen Kontakten mit dem Regime die Situation anspricht und ernstgemeinte Konsequenzen androht. Und bei einer gemeinsamen EU- Außenpolitik werden wir erleben, ob es der Iran ernst meint, wenn er andeutet, die Regierung sei daran interessiert, den Menschenrechtsdialog wieder aufzunehmen.“

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