Dr. Wahied Wahdat-Hagh, Senior Fellow der European Foundation for Democracy und Mitglied des Expertenkreises Antisemitismus der Bundesregierung, schreibt in der aktuellen Ausgabe der Publikation Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 49/2009), der Beilage der Wochenzeitung Das Parlament, über das schleichende Ende eines „islamistischen Konsenses“ im Iran.

Ein Licht am Ende des Tunnels der „Islamischen Republik Iran“ wird immer sichtbarer. Zwei Züge fahren in diesem Tunnel um Leben und Tod. Ein Zug will das Licht der Demokratie und Menschenrechte an den Tag bringen, der andere Zug die Dunkelheit einer totalitären Diktatur verewigen. Während die staatliche Repression täglich wächst, radikalisiert sich die iranische Demokratiebewegung.

Die Diffamierungen der staatlich gelenkten Massenmedien und der Regierungsbehörden gegen die Bahá’í bezeichnet der Autor als ein „verdrängtes Drama“. Im Hinblich auf die Lehre Bahá’u’lláhs, wonach sich Gott der Menschheit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beständig neu offenbart, schreibt er:

In einem demokratischen Staat mögen solche Vorstellungen eine private Angelegenheit eines Einzelnen und eine Bereicherung der kulturellen und religiösen Vielfalt sein. In Iran ist aber jeder Andersdenkende eine Gefahr für die totalitäre Diktatur. Die UN veröffentlichte 1993 ein Dokument des Obersten Revolutionären Kulturrates des Iran, in dem vorgeschrieben wurde, dass die Entwicklung der Bahai-Gemeinden verhindert werden müsse. Gegenwärtig sitzen 35 Bahai in Haft. Sieben ehemalige Koordinatoren der iranischen Bahai- sind vom Tode bedroht.

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