In der Printausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitungen von Samstag berichtet Dr. Rainer Hermann ausführlich über die derzeitig desolate Lage der Bahá’í unter Präsident Ahmadineschad, „der die Daumenschrauben anzieht.“

Willkürlich Verhaftete werden gegen horrende Kautionszahlungen freigelassen. Zerstört werden Friedhöfe wie in Yazd und Nadschafabad. In vielen Städten des Landes werden Bahai Lizenzen zur Führung eines Betriebs oder Ladens entzogen. Ist ein Antragsteller als Bahai bekannt, bekommt er keinen Bankkredit. Es gibt Aufrufe, nicht bei Bahai einzukaufen. Das Erziehungsministerium warnt Schüler davor, Kontakt zu Bahai zu haben. Studenten werden von den Universitäten verstoßen. Die Maßnahmen schüchtern ein; und sie verfolgen das Ziel, den Bahai jede Chance auf Bildung und Einkünfte zu nehmen.

Überdies habe in den staatlichen Medien längst eine neue Kampagne gegen die Bahá’í eingesetzt. Sie unterstellten den Angehörigen dieser mit über 300.000 größten religiösen Minderheit des Landes eine Rolle bei den blutigen Ausschreitungen vom 27. Dezember und an den Tagen danach. Mutmaßlich solle damit die Bevölkerung auf das Urteil eingestimmt werden, so Hermann.

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