Details zum dritten Prozesstag gegen die iranische Bahá'í-Führung

Nach und nach werden Details zur gestrigen Gerichtsverhandlung der sieben in Teheraner inhaftierten iranischen Bahá’í-Führer bekannt. Wie die Internationale Bahá’í-Gemeinde erfahren hat, wurden die Angehörigen nicht in den Gerichtssaal zugelassen, als die Gefangenen bei Gericht eintrafen. Die Verhandlung schien daher unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu sein.
Im Gerichtssaal sahen die Gefangenen hingegen zahlreiche Funktionäre und Vernehmungsbeamte des Geheimdienstes. Außerdem war ein Filmteam anwesend und die Kameras waren bereits aufgebaut. Da der Prozess offensichtlich nicht öffentlich geführt werden sollte und nichtsdestotrotz zahlreiche Personen anwesend waren, die mit der Verhandlung nichts zu tun hatten, weigerten sich die Bahá’í in Absprache mit ihren Rechtsanwälten an der Verhandlung teilzunehmen. Der Richter vertagte daraufhin die Verhandlung und kündigte kein neues Datum für die Fortsetzung des Prozesses an.
„Die Islamische Republik Iran sollte die sieben unschuldigen Gefangenen sofort freilassen“, sagte Diane Ala’i, die Sprecherin der Internationalen Bahá’í-Gemeinde bei den Vereinten Nationen in Genf. „Dies gebietet die Gerechtigkeit“, sagte sie. „Bald fängt das dritte Jahr ihrer Haft an – aufgrund gegenstandsloser Vorwürfe, die sie kategorisch bestreiten und für die die Regierung keinerlei Beweise hat.“
„Sie sollten wenigstens auf Kaution freigelassen werden und es sollte dafür gesorgt werden, dass die Verhandlung fair und im Einklang mit völkerrechtlichen Normen durchgeführt wird. Wenn sie weiterhin inhaftiert bleiben, so sollten ihre harten Haftbedingungen erleichtert werden“, sagte sie.
Die gestrige Verhandlung war die dritte Verhandlung der sieben Bahá’í, die unter anderem der Spionage, Propagandaaktivitäten gegen die Islamische Ordnung und „Korruption auf Erden“ angeklagt sind. Die erste Verhandlung war am 12. Januar dieses Jahres.
Bei den sieben Angeklagten handelt es sich um Fariba Kamalabadi, Jamaloddin Khanjani, Afif Naeimi, Saeid Rezaie, Mahvash Sabet, Behrouz Tavakkoli und Vahid Tizfahm. Frau Sabet war am 5. März und die anderen am 14. Mai 2008 verhaftet worden.

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