"Erwartete Urteilsverkündung blieb erneut aus"

Berit Stehr schreibt auf der Webseite des Berliner Büros der Gesellschaft für bedrohte Völker über den dritten Verhandlungstag des Prozesses gegen das  ehemalige iranische Bahá’í-Führungsgremium in Teheran.

Nun endlich fand der dritte Prozesstag nach mehrmaliger Verschiebung am 12. April statt. Die erwartete Urteilsverkündung blieb jedoch erneut aus: Nachdem Freunden und Familien der Gefangenen sowie auch ausländischen Beobachtern die Anwesenheit im Gerichtssaal untersagt worden war, ging die Verteidigung davon aus, dass die Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden würde. Im Gerichtssaal trafen sie dann jedoch auf zahlreiche Funktionäre und Vernehmungsbeamte des Geheimdienstes sowie auf ein Kamerateam und weitere Personen, die nichts mit dem Fall zu tun haben. Die Angeklagten verweigerten daraufhin ihre Teilnahme an der Verhandlung. Der Prozess wurde auf unbestimmte Zeit vertagt und die sieben Baha’i zurück in das Teheraner Evin-Gefängnis gebracht. Die dortigen Haftbedingungen werden von der Baha’i-Gemeinde scharf kritisiert. So mussten die Gefangenen mehrere Monate in Isolationshaft verbringen, ohne dass ihre Familien zu ihnen Kontakt aufnehmen konnten.

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