Die Haftbedingungen sind "furchtbar"

Die International Campaign for Human Rights in Iran zitiert den Vater der Studentenaktivistin Shabnam Madadzadeh, die im berüchtigten Gohardasht-Gefängnis in Karaj inhaftiert ist, wonach die dortigen Haftbedingungen „furchtbar“ seien.

Weder Shabnam noch den anderen politischen Gefangenen geht es gut; weder physisch noch psychisch. Sie haben keinen Zugang zu Wasser, bzw. das Wasser ist kalt. Es gibt nur ein Bad. Sie sind von allen Arten von Straftäterinnen umgeben – Hooligans, Süchtige, Mörderinnen. […]

Alle weiblichen Gefangenen, die dort zusammengepfercht sind, fühlen sich schlecht. Jede ist irgendwie krank. Der Gefängnisarzt behandelt sie nicht, und wenn sie nach dem Grund fragen, bekommen sie zu hören ‘Wir haben euch nicht hergebracht, um euch zu päppeln, wir haben euch hergebracht, um euch zu foltern. [Deutsche Übersetzung durch Julias Blog]

Im gleichen Gefängnis befinden sich auch die sieben Mitglieder des ehemaligen Führungsgremiums der iranischen Bahá’í-Gemeinde. Am 12. Februar 2011 wurden die Haftbedingungen für die beiden weiblichen Mitglieder der sogenannten Yárán – Fariba Kamalabadi und Mahvash Sabet – durch Verlegung in die Sektion 200 des Gohardasht-Gefängnis drastisch verschärft. Dort ist die Lage dem Vernehmen nach weitaus brutaler als es zuvor bereits der Fall war. Spannungen und Feindseligkeiten verursachen eine gewalttätige Atmosphäre unter den Gefangenen.
Fariba Kamalabadi wurde bereits Opfer physischer Bedrohungen. Berichten zufolge soll es sich bei der Verlegung um eine Strafmaßnahme dafür handeln, dass die beiden Frauen zunehmend von Mitinhaftierten aufgesucht wurden, die aus persönlicher Not Trost bei ihnen suchten. Das Gohardasht- bzw. Rajaee Shahr-Gefängnis in Karaj ist für seine harten und unhygienischen Haftbedingungen berüchtigt.

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