Was wäre, wenn der Papst in den Iran reist?

Das konservative Internetmagazin Katholisches. Magazin für Kirche und Kultur stellt die Frage, was wäre, wenn der Papst in den Iran reise.  „Sollte der Papst sich entscheiden, diese Reise anzutreten, werden wir bereit sein, ihn in gebührender Form und mit Begeisterung zu empfangen“, zitiert die Seite den iranischen Botschafter beim Vatikan, Ali Akbar Naseri. Die Seite verweist auf die Einladung des iranischen Präsidenten Ahmadenidschads an Papst Benedikt und stellt sie im Zusammenhang der regelmäßig stattfindenden katholisch-schiitischen Begegnungen.
Demgegenüber zitiert die Seite einen aktuellen Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights in Iran, den die Iranian Christian News Agency, Mohabat News, publik gemacht hat. Der Bericht stelle fest, dass in Iran gegen jede „Abweichung“ vom offiziellen schiitischen Islam vom Staat starker Druck ausgeübt werde. Human Rights in Iran dokumentierte demnach 214 bekannt gewordene Fälle, in denen Iraner wegen ihres „abweichenden“ Glaubens verurteilt worden seien. In mindestens neun Fällen, die bekannt wurden, wurden religiöse Minderheiten an der Durchführung ihrer religiösen Handlungen gehindert, heißt es.

2011 wurden von der Menschenrechtsorganisation 2751 Menschenrechtsverletzungen registriert. Die Organisation erstellte daraus eine Hochrechnung von 1,12 Millionen Verletzungen. 2011 wurden 498 Todesurteile verhängt und 529 Personen hingerichtet. … 13 Häuser von religiösen Minderheiten oder von religiösen Minderheiten genützt, wurden zerstört oder geschlossen. 116 Vertreter religiöser Minderheiten wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt. Gegen Vertreter religiöser Minderheiten wurden Geldstrafen in der Höhe von 25 Millionen Rial und 250 Peitschenhiebe verhängt. Die Verletzung der Religionsfreiheit betraf 876 Personen. Die Bahai stehen zahlenmäßig an erster Stelle der Verfolgungsstatistik, die Derwische an zweiter Stelle, gefolgt von den Christen an dritter Stelle. Insgesamt betreffen 14 Prozent aller Verletzungen der Religionsfreiheit Christen. Soweit die bekannten Zahlen. Human Rights geht davon aus, daß das wirkliche Ausmaß der Verfolgung weit größer ist.

Die Webseite muslimsdebate.com veröffentlicht aus dem gleichen Bericht Grafiken, von denen wir hier eine wiedergeben, über deren sachliche Richtigkeit wir jedoch keine Gewähr geben  können. Die darin zum Ausdruck kommende Tendenz deckt sich jedoch mit der deutlichen Zunahme der von der Bahá’í-Gemeinde Deutschland dokumentierbaren Verfolgungsdichte im Iran.

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