"Die Angst der iranischen Machthaber vor einem Gebet"

„Allein die Mitgliedschaft in der iranischen Bahai-Gemeinde reicht aus, um in der ‚Islamischen Republik Iran‘ kriminalisiert und verfolgt zu werden“, schreibt Dr. Wahied Wahdat-Hagh in der Onlineausgabe der Wochenzeitung Jungle World. Nach Angaben der exil-iranischen Menschenrechtsorganisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) habe es auch im Monat Juli Verhaftungen von Bahá’í in der Islamischen Republik Iran gegeben, schreibt der Fellow der in Brüssel ansässigen European Foundation for Democracy.

Besonders grausam ist die Tatsache, dass den Bahai immer wieder die Bestattung ihrer Angehörigen nach den Bahairegeln verboten wird. Erst kürzlich wurden die Familienangehörigen einer verstorbenen Bahai informiert, dass die Leiche nach islamischem Gesetz beigesetzt wird. Dabei sind die Bahai-Regeln nicht kompliziert. Die Toten werden in ein Tuch eingewickelt und dann in einen Sarg gelegt. Zudem sprechen die Angehörigen ein Bahai-Gebet für die Toten. Dies widerspricht nach der Meinung der islamistischen Inquisitoren dem islamischen Gesetz.
Die Frage ist welche Angst die islamistischen Herrscher treibt? Offenbar handelt es sich um die Angst vor einem anderen Verständnis von Religion und vor der gesellschaftlichen Entwicklung, denn die Bahai treten nicht für den Krieg ein, sondern für Frieden und Emanzipation.
 

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